Festung Königstein
Am nächsten Morgen wanderten wir von unserer Ferienwohnung hoch zur Festung Königstein, wo wir den ganzen Vormittag verbrachten.
Die Festung Königstein ist eine der größten und schönsten Bergfestungen in Europa. Die imposante, 10 Hektar große Wehranlage war in ihrer über 750-jährigen Geschichte bereits Kloster, Staatsgefängnis, Kriegsgefangenenlager, Lazarett und vieles mehr. In ihrer langen Geschichte wurde ständig an der Festung weitergebaut, so dass sich dort Bauwerke aus der Spätgotik, der Renaissance, des Barock bis hinein ins 19. Jahrhundert aneinanderreihen.
Der Eintritt kostet im Sommerhalbjahr 10 EUR, Hunde an der Leine sind kostenlos, dürfen aber nicht in Gebäude und Ausstellungen (dort haben wir uns einfach abgewechselt und einer blieb solange mit den Hunden draußen)
Los geht’s 🙂
„Frauchen, da ist ein Ball!“
Napoleon 😄
Der Hungerturm
Blick auf die Elbe mit einem Schaufelraddampfer, den Ort Königstein und den Lilienstein
Model der Festung Königstein
Tschüss, Festung Königstein! Schön war’s!
Bad Schandau, Kirnitzschtalbahn, Kuhstall und die Himmelsleiter
Mittags fuhren wir dann mit dem Auto nach Bad Schandau um von dort mit der Kirnitzschtalbahn in den Nationalpark zu fahren. Da hatten wir zufällig das perfekte Timing: Wir bekamen an der ziemlich zugeparkten Haltestelle der Bahn sofort einen Parkplatz, weil direkt vor uns ein anderes Auto wegfuhr und obwohl wir keine Ahnung vom Fahrplan hatten, kamen wir genau richtig zur Abfahrt (die Bahn fährt alle halbe Stunde) und hatten gerade noch Zeit die Tickets für uns und die Hunde zu kaufen (Hin und zurück 8 EUR für den Menschen und 4 EUR für den Hund). Kaum waren wir eingestiegen, fing es an zu regnen. Da fiel mir dann auch auf, was ich in der Eile im Auto vergessen hatte: meine Regenjacke 🙄
Auf besseres Wetter hoffend fuhren wir bis zur Endstation „Lichtenhainer Wasserfall“. Die historische Kirnitzschtalbahn ist die einzige Straßenbahn Deutschlands, die in einen Nationalpark fährt.
Zum Glück hatte Susanne einen Plastik-Regenponcho in ihrem Rucksack… Très chique! 🙂
Von der Endstation der Kirnitzschtalbahn wanderten wir trotz des Regens zum „Kuhstall“, dem zweitgrößten Felsentor im Elbsandsteingebirge. Wunderbarerweise hörte es dort dann auf zu regnen und die Sonne kam wieder zum Vorschein.
Der Name „Kuhstall“ kommt wohl übrigens tatsächlich von der Nutzung als als solchen, entweder ebenfalls im 30jährigen Krieg als Versteck vor schwedischen Soldaten oder auch weil sich oben auf dem Felsen (dem Neuen Wildenstein) eine Burg befand, das später zu einem Raubritternest verkam und die Bewohner das Felsentor als Stall für erbeutetes Vieh benutzten.
Aussichtsplattform hinter dem Kuhstall
Hoch auf den Neuen Wildenstein kommt man vom Kuhstall über zwei mögliche Wege, der deutlich aufregendere ist die sog. „Himmelsleiter“. Die ist zum Glück eine Einbahnstraße (man darf hier nur hoch, nicht runter), denn Gegenverkehr wäre hier echt fatal. Die „Leiter“ besteht aus einem (gefühlt) aus einem Stück bestehenden und zu Treppenstufen gebogenen Metallstück. Am Anfang sind die Felswände noch beruhigend nah, jedoch ändert sich das in der Mitte dann etwas, dass dann im unteren Bereich (auf Höhe der Beine) die Wände weiter weg sind und einem schlagartig klar wird, dass der Hund relativ leicht von der Treppe fallen könnte. Als Mensch kann man sich aber immer festhalten.
Wer sich einen Eindruck machen will, wie es innen aussieht: Ich habe dieses Video bei YouTube gefunden, das andere Hundebesitzer gemacht haben.
Oben angekommen, wurden wir von einem anderen Wanderer mit großen Augen gefragt, ob wir wirklich grad mit den Hunden da rauf gegangen sind. Aber für unsere Agility-Hunde war das wirklich gar kein Problem.
Man kann die Himmelsleiter aber auch umgehen, indem man den Weg hochgeht, den man nachher auch wieder runter nehmen muss, der aus normalen Treppen besteht.
Oben konnte man noch zu einigen Aussichtspunkten klettern und man konnte sich richtig vorstellen, wie gut dieser Ort als Räuberversteck geeignet war.
Auf dem Rückweg kamen wir noch an dieser Leiter vorbei, die hier auf dem Foto nicht annähernd so steil aussieht, wie sie in Wirklichkeit ist, zumal die Stufen sehr schmal sind. Man kann sie aber umgehen (wie freundliche Leute auch unten auf die Treppe geschrieben haben).
Nach einem Einkehrschwung im Gasthaus am Kuhstall, ging’s dann wieder mit der Bahn zurück. Die Tour ist im übrigen relativ kurz, wir waren (mit der Pause) ungefähr 2 Stunden unterwegs.
Das war unser kurzes Abenteuer Elbsandsteingebirge mit Hund. Absolut empfehlenswert. Sehr hilfreich bei der Tourenplanung fanden wir das Buch „Fred & Otto unterwegs in der Sächsischen Schweiz und Dresden – Wanderführer für Hunde“ Wir haben nicht alle Touren genau so gemacht, wie sie im Buch waren, sondern haben zum Teil mehrere kombiniert, oder auch mal was abgekürzt, aber das Buch ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert!
Für uns ging’s danach weiter nach Brandenburg…